Vor rund einem Jahr startete die Henndorfer Privatkäserei WOERLE im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ein langfristiges Projekt zur Reduzierung von CO₂-Emissionen. Dabei setzt man auf die Zusammenarbeit mit den LandwirtInnen der Region. Seither hat sich viel getan und das Unternehmen kann eine erfolgreiche erste Zwischenbilanz ziehen.
Unter dem Titel „Gemeinsam für eine enkeltaugliche Zukunft“ hat man bei WOERLE zu Beginn des Vorjahres ein Projekt initiiert, um dem fortschreitenden Klimawandel mit nachhaltigen Maßnahmen entgegenzuwirken. „Wir haben uns dafür ein klares Ziel gesetzt. Dabei wollen wir nicht nur unseren CO₂-Fußabdruck senken, sondern auch die maximale Wertschöpfung in der Region halten – damit es auch in Zukunft beste Milch aus regionalen Familienbetrieben für unseren Käse gibt“, betont Geschäftsführer Gerrit Woerle. Erreichen will man dieses Ziel gemeinsam mit den regionalen Milchbäuerinnen und -bauern. Diese wurden eingeladen, mit verschiedenen Projekten und eigenen Ideen in ihren Betrieben aktiv CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dabei wird jede Tonne eingespartes CO₂ von WOERLE mit einer großzügigen Prämienzahlung belohnt. In der Käserei konnte man sich über die große Resonanz der hochmotivierten LandwirtInnen freuen: Seit Beginn der Initiative haben bereits 145 teilnehmende Betriebe insgesamt 230 Maßnahmen eingereicht. Diese wurden von einem externen Experten geprüft und bewertet.
Positive CO₂-Bilanz
2021 wurden bereits viele Maßnahmen fertig umgesetzt. Für WOERLE Anlass genug, um eine erste positive Zwischenbilanz nach einem Jahr Projektlaufzeit zu ziehen. So wurde für die bisher umgesetzten Maßnahmen eine Einsparung von 3.340 Tonnen CO₂ erzielt (Wert berechnet über die garantierte Nutzungsdauer bzw. Laufzeit der einzelnen Maßnahmen). Das entspricht etwa den CO₂-Emissionen von 26 Millionen gefahrenen PKW-Kilometern bzw. rund 660 Erdumrundungen¹. „Im Vergleich zum durchschnittlichen CO₂-Fußabdruck pro Person und Jahr entsprechen die 3.340 Tonnen auch dem jährlichen Verbrauch von rund 400 ÖsterreicherInnen²“, erklärt Projektleiterin Diana Reuter und ergänzt „Dabei zählt jede noch so kleine Maßnahme und ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg zu mehr Klimaschutz.“ Einige Projekte des Vorjahres haben sich aufgrund coronabedingter Lieferschwierigkeiten zeitlich verzögert und werden heuer umgesetzt. Mit den für 2022 geplanten Maßnahmen können sogar geschätzte weitere 8.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Die Liste der angemeldeten Projekte ist lang und reicht von Photovoltaikanlagen, thermischen Solaranlagen, effizienteren Milchkühlsystemen und Melkanlagen über die Optimierung von Heizungsanlagen, Fenstertausch und der Dämmung von Dachgeschoss-decken bis zur Pflanzung von Obstbäumen und Hecken. Auch durch den Einsatz innovativer Geräte wie E-Hoftrac, Doppelmessermähwerk, E-Futterschieber sowie die Umrüstung auf LED-Lampen soll der CO₂-Ausstoß gesenkt werden.
Langfristige Strategie für klimafreundlichen Käse
Mit den Klimaschutzmaßnahmen – im Unternehmen und am Bauernhof – will man den CO₂-Fußabdruck der WOERLE-Käsespezialitäten Schritt für Schritt senken und damit auch den Wert der Produkte steigern. Mit dem „CO₂-Konto für die Landwirtschaft“ hat man sich bewusst entschlossen, kleinbäuerliche Strukturen in der Region zu fördern. „Mit € 50,- pro Tonne brutto nicht emittiertem, eingespartem oder neu gebundenem CO₂ bezahlen wir den besten Preis in Österreich – das ist unsere klare Entscheidung für eine enkeltaugliche Zukunft, für unsere Bauernfamilien und für die beste Milch“, erklärt Gerrit Woerle. Mit diesem in Österreich einzigartigen Projekt stellt man in der Henndorfer Privatkäserei erneut die Vorreiterrolle im Hinblick auf nachhaltiges Wirtschaften sowie Bewusstseinsbildung unter Beweis. Weitere Aktivitäten zur Erreichung einer klimaresilienten Landwirtschaft sind die Bildungs- und Forschungskooperation mit der HBLA Ursprung, unter der Leitung von Dr. Konrad Steiner, wissenschaftlicher Berater der WOERLE-Nachhaltigkeitsprojekte.
Auch diverse Umweltpreise bestätigen, dass das Klimaschutz-Engagement Wirkung zeigt. Beim Salzburger Energy Globe Award gewann WOERLE in der Kategorie „Luft“ und wurde als Gesamtsieger im Land Salzburg ausgezeichnet. Und auch der Regionalitätspreis Salzburg 2021 ging in der Kategorie „Energie & Umweltschutz“ an WOERLE.
¹) Vgl.: https://www.bmk.gv.at/themen/mobilitaet/co2_monitoring/pkw.html
²) Durchschnittlicher Wert für Treibhausgase pro Person und Jahr in Österreich: rd. 8,28 Tonnen
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Woerle – Das Unternehmen
Das Familienunternehmen WOERLE ist seit mehr als 130 Jahren der Käse-Spezialist in Österreich. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt zu den größten und erfolgreichsten Käsereien Österreichs. Der Name WOERLE ist untrennbar mit exquisitem Natur- und Schmelzkäse verbunden. Mit seinem Heumilch-Emmentaler und bei Schmelzkäsescheiben ist WOERLE absoluter Marktführer in Österreich. Aber auch am internationalen Markt ist WOERLE ein Begriff: unter der Marke „Happy Cow“ liefert das Unternehmen vorwiegend Schmelzkäseprodukte sowie Naturkäse-Spezialitäten in rund 70 Länder der Welt.
Pressebild 1: Bei WOERLE will man durch die Senkung der CO₂-Emissionen – gemeinsam mit den LandwirtInnen – einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Bild (v. li) Geschäftsführer Gerrit Woerle, Diana Reuter (Leitung Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagement WOERLE) mit Landwirtin Martina Pachler.
Pressebild 2: Am Hof von Familie Pachler in Tiefgraben wurde zur Senkung der CO₂-Emissionen eine thermische Solaranlage installiert – damit erfolgt die Heißwasseraufbereitung für die Melkanlage aus reiner Sonnenenergie.
Bildnachweis: Franz Neumayr / Abdruck honorarfrei!