Das Vorhaben ist ehrgeizig: Bis 2015 sollen die derzeit verwendeten Plastik-Sackerl weitgehend durch zertifizierte, biologisch abbaubare Mehrzweck-Sackerl und Papier-Stanitzel ersetzt werden. Zusätzlich wird ein praktischer „Schrannen-Shopper“- als ständiger „Begleiter“ beim wöchentlichen Marktbesuch – angeboten.“ Die ersten großen Schritte werden bis September 2013 gesetzt sein. Wir hoffen, dass die Aktion viele Nachahmer findet. Immerhin benützt ein Erwachsener rund 300 Sackerl im Jahr“, weiß der Obmann des Salzburger Agrar Marketing. „Als einer der größten und wichtigsten Wochenmärkte in Österreich nimmt die Salzburger Schranne damit eine Vorreiterrolle ein“, sagt Bürgermeister-Stv. Dipl.-Ing. Harald Preuner. „Außerdem rücken wir mit dieser Aktion das Thema ‚verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen‘ erneut ins Zentrum“, so Eisl, der im vergangenen Jahr bereits die Aktion „Lebensmittel sind kostbar“ in Salzburg initiierte . Auch in anderen EU-Ländern steht das Thema ‚Plastiksackerl‘ auf der Agenda. So führt Deutschland etwa aktuell die Diskussion einer Plastiksackerl-Steuer.
„‚Evolution statt Revolution‘ lautet das Motto. Die Schrannen-Standler, die von Beginn an mit dabei sind, werden durch eine Standgebühren-Reduktion belohnt“, ergänzt Bürgermeister-Stv. Dipl.-Ing. Harald Preuner. Zusätzlich wird derzeit nach Partnern aus der Wirtschaft Ausschau gehalten, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten. So können die höheren Kosten für biologische Mehrzweck-Sackerl für die Standbetreiber zu einem attraktiven Preis angeboten werden.
Schranne -Standler begrüßen die Initiative
Eine Umfrage unter den Schrannen-Standlern hat ergeben, dass diese der Initiative sehr positiv gegenüberstehen. Aus der Mitte der Schranne konnte dazu auch der langjährige Betreiber Josef Höflmaier gewonnen werden, der direkt von der Schranne das Projekt gemeinsam mit dem Salzburger Agrar Marketing und der Salzburger Unternehmerin Daniela Jäger – als Projektmitwirkende – umsetzen wird.
Die „Schranne“: seit 1906 Wochenmarkt für „Landesprodukte“
Seit mehr als 100 Jahren ist „die Schranne“ rund um die Andrä-Kirche ein fixer Bestandteil Salzburgs. Sie zählt neben dem Nasch- und dem Brunnen-Markt in Wien zu den größten und bekanntesten Märkten Österreichs. Der Schrannenmarkt findet jeden Donnerstag zwischen 5 und 13 Uhr rund um die Andräkirche gegenüber dem Schloss Mirabell statt.
Schon ab 4:00 Uhr in der Früh herrscht jeden Donnerstag Hochbetrieb. 190 Standlerinnen und Standler bauen ihre Stände auf. Verkauft werden immer noch landwirtschaftliche Produkte, wobei das Angebot im Vergleich zu vor 100 Jahren immens gewachsen ist. Die meisten Marktfahrer kommen aus Salzburg (über 60 Prozent), der Rest aus Oberösterreich und dem angrenzenden Bayern.
Der Name Schranne stammt übrigens von den städtischen Getreidedepots, die früher in den Schrannengebäuden am Mirabellplatz und in der Schrannengasse untergebracht waren. 1906 bestimmte der Salzburger Gemeinderat die Schranne offiziell zum Wochenmarkt für Landesprodukte.
Erst in den 1920er Jahren fing die Direktvermarktung bäuerlicher Produkte aus der Umgebung zu florieren an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wochenmarkt einige Jahre lang in der nahen Franz-Josef-Straße abgehalten. Im Juli 1955 kehrte die Schranne wieder auf den weitläufigeren Mirabellplatz zurück.
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