„Mit dem Platzmangel ist ab 2019 Schluss“, freut sich Heumilch-Käse-Pionier Gerhard Woerle von der gleichnamigen Privatkäserei, denn seit kurzem gibt es „grünes Licht“ für den Ausbau des Stammwerkes in Henndorf am Wallersee (Salzburger Land). Das Areal wird von derzeit 3 Hektar auf 5 Hektar erweitert. In die Erweiterung wird Woerle einen zweistelligen Millionenbetrag investieren und zusätzliche 20 bis 25 Arbeitssplätze am Standort Henndorf schaffen.
Gesamter Produktionsprozess wieder an einem Standort
„Ziel der Erweiterung ist, den Ablauf unseres gesamten Produktionsprozesses, den wir aufgrund des starken Wachstums in den vergangenen 30 Jahren mehr und mehr dezentralisieren mussten, wieder an einem Standort zusammenzubringen“, erklärt Gerhard Woerle die Beweggründe. Durch die sehr gute Entwicklung der Privatkäserei wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 32.000 Tonnen Käse hergestellt. Allein innerhalb der letzten Jahre wurden um 20 Prozent mehr Milch verarbeitet. Diese Mehrmenge konnte nur durch eine Dezentralisierung einzelner Prozesse und Abläufe sichergestellt werden. So sah sich Woerle gezwungen, Lagerfächen sowie eine weitere Käserei in der Nähe von Henndorf anzupachten.
„Wir haben uns in den vergangenen Jahren intensiv bemüht, die entsprechende Basis bzw. im wahrsten Sinne des Wortes den Boden für die Erweiterung unserer Privatkäserei zu schaffen. Und es freut mich riesig, dass wir nach recht intensiven Verhandlungen eine Einigung mit den benachbarten Grundstückseigentümern erzielt haben und jetzt bauen können. Das war uns als Familienunternehmen, in dem mittlerweile schon die fünfte Generation mitarbeitet, besonders wichtig“, so Woerle, der 2018 seinen Erfolgskurs fortsetzt und für heuer weitere Produktneuheiten aus Heumilch geplant hat.
Einsparung von rund 5000 LKW-Fahrten pro Jahr
„Mit unserer Erweiterung am Stammsitz schaffen wir aber nicht nur Synergien und optimieren unsere Produktionsabläufe. Wir entlasten zusätzlich auch unseren CO2-Fußabdruck, denn die bis dato notwendigen Verbindungsfahrten zwischen den einzelnen Lagern und dem Stammwerk werden ab Herbst 2019 wegfallen“, erklärt Gerhard Woerle. Allein zwischen Henndorf und dem Lager in Neumarkt fahren die LKW´s derzeit rund 20 Mal täglich. Gerhard Woerle: „Hochgerechnet werden wir rund 5.000 LKW-Fahrten pro Jahr einsparen.“ Zudem wird auf dem Dach des neuen rund 2000 Quadratmeter großen Gebäudes eine eigene Photovoltaikanlage errichtet. Der dadurch selbst erzeugte Strom (mindestens 170 KW Stunden) wird ausschließlich für den Eigenbedarf der Käserei verwendet.
Die Leidenschaft für Käse liegt in der Familie
Bereits im Jahr 1889 legte der visionäre Käsemacher Johann Baptist Woerle den Grundstein zur ersten namentlich erwähnten Emmentaler-Käserei Österreichs: Der Käserei „Gebrüder Woerle“, die zu Beginn des Ersten Weltkriegs bereits 22 Emmentaler-Produktionsstätten zählte. Nicht nur die Kunst des traditionellen Käsehandwerks, sondern vor allem der Mut zur Innovation beschleunigte damals wie heute den Erfolg des Familienunternehmens. Ob die inzwischen zum Standard gehörende Optimierung des Reifungsprozesses bei Hartkäse oder die Errichtung des ersten Schmelzkäsewerks Österreichs im Jahr 1929 – das Familienunternehmen Woerle sorgte im Laufe der Geschichte für einige zukunftsweisende Impulse am Markt. Seit 1976 leitet Gerhard Woerle, der heutige Eigentümer, in vierter Generation die Geschicke der Traditionskäserei. Er investierte 1983 in einen neuen, modernen, zentralen Produktions- und Verwaltungskomplex in Henndorf am Wallersee. Damit wurde der Grundstein für einen Expansionskurs gelegt, der bis heute anhält. Heute beschäftigt Woerle rund 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem arbeitet bereits die 5. Generation im Unternehmen mit.
Internationale Auszeichnungen für Woerle Käsespezialitäten
Woerle´s Emmentaler und auch der Mondseer sind kürzlich bei den World Cheese Awards in London mit einer silbernen Medaille ausgezeichnet worden. Im Lieblings-Emmentaler der Österreicher steckt mehr als 125 Jahre Woerle Käsekompetenz. Erzeugt aus der hochwertigen Heumilch, vereint Woerle darin das Beste aus der Natur für den milderen Käsegenuss. Der Woerle Mondseer hat mit seinem aromatischen Geschmack die Jury überzeugt. Seinem Namen entsprechenend stammt die wertvolle Heumilch aus dem Mondseeland, gekäst wird er auch im Mondseeland. Er ist der wohl traditionsreichste Rotschmierekäse Österreichs und wird noch heute nach einer überlieferten Rezeptur des Klosters Mondsee hergestellt. Über die Drittplatzierung freuen sich Woerle´s Salzburger Landkäse und der Woerle Heubauer.
Größte zusammenhängende Heumilchregion Europas
Seit Johann Baptist Woerle vor knapp 130 Jahren den Grundstein legte, hat sich viel verändert, aber eines ist gleichgeblieben. Noch heute setzt Woerle auf das Reinheitsgebot von 1889. Und noch heute werden die Woerle-Käsespezialitäten aus tagesfrischer, silo- und gentechnikfreier Heumilch hergestellt. Noch heute gilt Handschlagqualität als oberstes Prinzip in der Partnerschaft mit den Woerle Heumilchbauern. Unter anderem war es auch die Käserei Woerle, die die Basis für eine der größten zusammenhängenden Heumilchregion Europas legte. Gerhard Woerle setzt sich für seine Heumilchwirtschaft mit viel Engagement und Herzblut ein.
„Die Heumilchgewinnung ist die ursprünglichste Form der Landwirtschaft. Die Kühe unserer Heumilchbauern genießen im Sommer frische Gräser, Blumen und würzige Kräuter und im Winter sonnengetrocknetes Heu, Silofutter kommt nicht in den Futtertrog. Das schmeckt man auch in unserem Käse. Natürlich machen gute Rohstoffe nicht automatisch ein gutes Produkt, aber sie sind eine sehr wichtige Voraussetzung dafür. Unsere Heumilch ist gentechnikfrei und sie enthält rund doppelt so viele der wichtigen Omega-3-Fettsäuren wie herkömmliche Milch. Außerdem werden unsere Heumilchkäse gänzlich ohne künstliche Zusätze und ohne Konservierungsmittel hergestellt“, erklärt Gerhard Woerle.
Woerle – Das Unternehmen
Das Familienunternehmen WOERLE ist seit mehr als 125 Jahren der Käse-Spezialist in Österreich. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 340 Mitarbeiter und zählt zu den größten und erfolgreichsten Käsereien Österreichs. Der Name WOERLE ist untrennbar mit exquisitem Natur- und Schmelzkäse verbunden. Mit seinem Heumilch-Emmentaler und bei Schmelzkäsescheiben ist WOERLE absoluter Marktführer in Österreich. Aber auch am internationalen Markt ist WOERLE ein Begriff: unter der Marke „Happy Cow“ liefert das Unternehmen vorwiegend Schmelzkäseprodukte sowie Naturkäse-Spezialitäten in rund 70 Länder der Welt. Die Exportquote liegt bei 56 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden rund 32.000 Tonnen Käse herstellt.
Pressebild 1 und 2: Der Heumilch-Pionier Gerhard Woerle baut sein Stammwerk in Henndorf aus.
Bildnachweis: Pressefoto Neumayr / Abdruck honorarfrei!